Neapel / Kampanien

Im August 2023 war Lisa mit zwei Freundinnen in Neapel und einigen weiteren umliegenden Orten der Region Kampanien in Italien. Was sie dort so erlebt hat, berichtet sie euch im folgenden Beitrag. Viel Spaß!

Positano

Inhalt

Wissenswertes und Allgemeines

Kampanien ist eine Region im Südwesten Italiens und ist bekannt für ihre atemberaubende Küstenlinie, historische Städte und kulinarischen Köstlichkeiten. Das Herz dieser Region bildet Neapel, die drittgrößte Stadt Italiens. Die Stadt liegt malerisch am Golf von Neapel und bietet einen spektakulären Blick auf den majestätischen Vesuv, den berühmten Vulkan, der im Jahr 79 n. Chr. die antiken Städte Pompeji und Herculaneum zerstörte.

Neapel selbst ist ein lebendiges Mosaik aus engen Gassen, barocken Kirchen und farbenfrohen Märkten. Die Stadt ist auch die Geburtsstätte der Pizza Margherita, die weltweit als Symbol italienischer Küche gefeiert wird. Das historische Zentrum von Neapel ist zudem UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Amalfi-Küste, die sich südlich von Neapel erstreckt, ist mit ihren steilen Klippen und charmanten Dörfern, wie bspw. Positano und Amalfi, ein weiteres Highlight Kampaniens. Die Küstenregion ist nicht nur für ihre natürliche Schönheit bekannt, sondern auch für ihre Zitronenhaine und die Produktion des berühmten Limoncello-Likörs. Das Klima in Kampanien und Neapel ist typisch mediterran. Es gibt also heiße, trockene Sommer und milde, feuchte Winter. In den Sommermonaten, besonders Juli und August, sind Temperaturen über 30°C eher die Regel als eine Seltenheit. Da das Thermometer auch im Winter selten unter 10°C fällt, ist die Region das ganze Jahr über ein angenehmes Reiseziel macht. Vor allem aber sind der Frühling und der Herbst durch die milden Temperaturen und die relativ wenigen Touristen empfehlenswert für eine Reise.

Unterkunft

Übernachtet haben wir in der Unterkunft Kaleidos Naples*, welche direkt im historischen Zentrum Neapels liegt. Die Unterkunft verfügt über eine kleine Küche mit Allem, was man für ein paar Tage benötigt, ein Schlafzimmer mit Doppelbett und ein zusätzliches Schlafsofa. Das Apartment war modern und stilvoll eingerichtet und auch sehr sauber. Auch Raffaele, der Host, was super nett und stand uns jederzeit bei Fragen zur Verfügung. Das einzige Manko war eine fehlende Klimaanlage, was bei über 35°C (die wir bei unserem Aufenthalt im August jeden Tag hatten) wirklich nicht schlecht gewesen wäre 😉 . Ansonsten kann ich die Unterkunft aber besten Gewissens weiterempfehlen, da sie zudem auch ein guter Ausgangspunkt für alle möglichen Ausflugsziele war und viele Bars und Restaurant fußläufig erreichbar waren.

Wenn ihr mehr darüber wissen möchtet wie wir unsere Reisen planen und welche Plattformen wir dabei nutzen, schaut auf unserer Seite Reiseplanung vorbei.

Procida

Unser erster Ausflug führte uns auf die Insel Procida, welche neben Ischia und Capri die kleinste Insel im Golf von Neapel ist. Sie erstreckt sich über eine Fläche von nur etwa 4 Quadratkilometer. Die Insel hat ihren traditionellen Charme bewahrt und ist deutlich weniger touristisch überlaufen als ihre Nachbarinseln Ischia und Capri. Procida ist vor allem für sein ursprüngliches Fischerdorf Corricella bekannt, sowie die malerischen pastellfarbenen Gebäude, die sich entlang der Küste erstrecken.

Procida ist von Neapel aus mit einer kurzen Fährfahrt erreichbar, was sie zu einem beliebten Tagesausflugsziel macht. In der Hauptsaison kann man verschiedene Fähren mehrmals täglich zwischen 8 und 21 Uhr nehmen. Hier gilt es zu beachten, dass es zwei Fährhäfen gibt: den Beverello-Pier und den Calata Porta di Massa. Das sollte man unbedingt bei der Buchung beachten. Wir sind mit dem Anbieter Caremar vom Porta di Massa nach Procida gefahren. Die Hin- und Rückfahrt hat uns knapp 33 Euro p.P. gekostet. Die Tickets kann man entweder vorab online über die Website von Caremar oder Seiten wie directferries.com erwerben, sowie Vorort am Ticketschalter. Wir mussten unsere Onlinetickets vor Ort noch in physische Tickets tauschen. Da das Boarding schon etwa eine halbe Stunde vor Abfahrt beginnt, sollte man entsprechend etwas Zeitpuffer einplanen. Procida selbst kann man aufgrund seiner überschaubaren Größe gut zu Fuß erkunden. Es gibt ein paar hübsche kleine Geschäftsstraßen und viele Restaurants und Cafés. Wir waren unter anderem an den Stränden Spaggia Chiaia und dem Spaggia Lingua. Sollte man hier eine Strandliege nutzen wollen, muss man diese vorab telefonisch oder online reservieren – wir haben spontan leider keine bekommen. Der berühmteste Teil von Procida ist der alten Hafen, der Marina Corricella. Dort befinden sich die unverwechselbaren bunten Häuser sowie zahlreiche Restaurants. Eine Empfehlung unsererseits ist das Restaurante Fuego, hier gibt es neben Pizza auch super leckere Pasta und Gerichte mit Meeresfrüchten – und das Ambiente am Hafen ist ebenfalls toll ;-). Alles in allem ist die Insel auf jeden Fall sehr gut für einen Tagesausflug geeignet.

Vesuv

Viele Wege führen nach Rom…oder in diesem Fall: zum Vesuv. Ehrlicherweise hat uns das vorab einige Recherchezeit abverlangt. Daher hier ein paar Infos zu möglichen Anreiseoptionen:

1. Touren ab Neapel mit Bus: Die unkomplizierteste, aber dafür wahrscheinlich auch teuerste Option um zum Vesuv zu kommen ist eine gebuchte Tour ab Neapel. Über Seiten wie GetYourGuide* findet man verschiedene Anbieter, die meist gegen 8 oder 9 Uhr morgens in Neapel starten (entweder an einem zentralen Platz oder mit Abholung an der Unterkunft) und dann direkt zum Parkplatz am Vesuv starten. Im Preis inklusive ist dann auch noch eine geführte Tour. Die Kosten belaufen sich hier auf etwa 60 Euro p.P. und die Tour ist natürlich zeitgebunden.

2. Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Wir haben uns für die Anreise auf eigene Faust entschieden – was sich am Ende als deutlich unkomplizierter herausgestellt hat als erwartet. Unsere Unterkunft war nur ca. 15min zu Fuß vom Hauptbahnhof in Neapel (Stazione Centrale Garibaldi) entfernt. Von dort aus kommt man mit mehreren Linien (z.B. mit Trenitalia oder EAV) zunächst nach Pompei. Anders als an deutschen Bahnhöfen gibt es in Italien verschiedene Verkehrsunternehmen, die alle unterschiedliche Ticketbüros und Fahrkartenautomaten haben. Den richtigen zu finden ist also am Anfang gar nicht so einfach. Wir haben die Züge des Anbieters Ente Autonomo Volturno (EAV) genutzt. Sowohl die Abfahrtgleise, als auch die Ticketschalter, befinden sich im Untergeschoss des Bahnhofs. Eine Einzelfahrt nach Pompei Scavi Villa Dei Misteri hat uns gerade einmal 3 Euro p.P. gekostet. Direkt vor dem Bahnhof in Pompei befindet sich dann auch die Haltstelle für den Bus zum Vesuv. Diese Tickets kann man direkt im Bus kaufen (diese kosten nochmal etwa 2 Euro). Hier sollte man am besten passendes Kleingeld dabeihaben, da das Wechselgeld begrenzt ist. Der Bus fährt einen dann auf den Parkplatz in 1000 m Höhe, wo sich der offizielle Eingang befindet.

3. Anreise mit dem Auto: Wer mit dem Auto anreisen will, muss den offiziellen Parkplatz nutzen, der von der Gemeinde Ercolano verwaltet wird. Die Parktickets müssen vorab unter www.parksuvio.it reserviert werden. Von diesem Parkplatz fahren ca. alle 5min Shuttlebusse zum offiziellen Eingang.

Die Eintrittstickets zum Vesuv müssen vorab online gekauft werden. Eine spontane Besichtigung des Kraters ist nicht möglich, da der Einlass 40 Besucher je 10min limitiert ist. Zudem gibt es kein Ticketbüro am Vesuv. Wir haben unsere Tickets über die offizielle Seite (https://www.vivaticket.com/it/ticket/visita-guidata-al-gran-cono-del-vesuvio/79785) gekauft, was ich persönlich immer empfehlen würde, da sie dort garantiert am günstigsten sind. Bei organisierten Touren sind die Eintrittstickets in der Regel inkludiert. Wie so häufig empfehlen wir, die Tickets so zeitig wie möglich im Voraus zu buchen, damit sie zum gewünschten Besuchstag nicht ausgebucht sind.    Vom Eingang aus läuft man etwa 25min bergauf zum Krater. Oben angelangt kann man diesen eine halbe Runde um queren. Die 360°-Umrundung ist nur mit geführten Touren möglich. Am Krater gibt es ein kleines Restaurant und einen Souvenir-Shop. Toiletten sucht man allerdings vergeblich. Die letzte Möglichkeit befindet sich in Pompeii.

Amalfi-Küste: Sorrent & Positano

Wer einmal in der Region Kampanien ist, sollte sich einen Ausflug an die Amalfi-Küste definitiv nicht entgehen lassen! Diese erstreckt sich entlang der südlichen Seite der sorrentinischen Halbinsel und umfasst eine Reihe von farbenfrohen Städten, die sich an die steilen Hänge der Küste schmiegen, darunter Positano, Amalfi und Ravello. Um zu den einzelnen Orten zu gelangen stehen einem ab Neapel unterschiedliche Optionen der Anreise zur Verfügung. Zum einen werden die Orte mehrmals am Tag per Fähre angefahren, zum anderen gibt es private Unternehmen die Touren anbieten und außerdem gibt es regelmäßige öffentliche Zug- und Busverbindungen. Wir haben uns wieder für den öffentlichen Nahverkehr entschieden und sind vom Hauptbahnhof in Neapel gestartet. Von da aus haben wir den Zug nach Sorrent (wieder mit EAV) genommen, dort ein paar Stunden verbracht und sind dann mit dem Bus weiter nach Positano gefahren. Auf dem Rückweg war sowohl der Bus, als auch der Zug sehr voll und insbesondere die Busfahrt daher etwas abenteuerlich. Nichtsdestotrotz hat es aber unkompliziert geklappt und war zudem auch sehr günstig. Selbstverständlich ist die Amalfi-Küste alles andere als ein Geheimtipp. Von daher sollte man sich vor allem in den Hauptreisemonaten darauf einstellen, dass die Orte sehr voll sind und die Preise in den Restaurants, Bars und Unterkünften entsprechend ausfallen (mindestens zwei-dreimal teurer als in Neapel). Da wir nur für einen Tagestrip dort waren, hat uns das nicht weiter gestört. Sollte man aber planen, ein paar Tage an der Amalfi-Küste zu verweilen, sollte man einiges an Budget einplanen. Für uns haben jeweils ein paar Stunden ausgereicht, um durch die malerischen Gassen zu schlendern, in den Boutiquen und Souvenirshops zu stöbern und uns durch das kulinarische Angebot zu probieren. Landschaftlich ist die Region allemal ein Highlight und meiner Meinung nach ein Must-see.

Kulinarisches

Kulinarisch gesehen ist Italien wahrscheinlich für die Meisten ein wahres Paradies. Neapel hat uns da definitiv nicht enttäuscht. Leckere Pizza und Pasta gibt es hier an so ziemlich jeder Ecke, genauso wie Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten. Vegetarische Optionen waren überall zu bekommen, für Veganer könnte es schwieriger sein. Wer eher einen süßen Zahn hat, der kommt vor allem mit Eis und Gebäck auf seine Kosten. Unsere Restaurantempfehlungen für das historische Zentrum von Neapel sind folgende Spots:

  • Casa Balbi (Piazzetta San Giuseppe dei Ruffi, 13): Ein süßes Restaurant direkt an der Kirche von San Guiseppe de Ruffi. Im Sommer kann man dort wirklich schön draußen sitzen und sowohl die Pasta als auch Pizza haben uns so sehr überzeugt, dass wir gleich zweimal dort waren. Unser Tipp: Pasta patate e provola – ein typisch neapolitanisches Pastagericht mit Kartoffeln und Käse – super lecker!
  • Insolito – La Pizzeria Gourmet (Via Santi Apostoli, 4): Ein sehr kleines Restaurant, in dem man leider nur drinnen essen kann. Von der Atmosphäre her war es für uns kein Highlight, dafür waren die Pizzen aber wirklich ein Traum. Da das Restaurant nur sehr wenige Plätze hat, sollte man vorab besser reservieren. Das ging bei uns unkompliziert online.
  • Trattoria e Pizzeria Spaccanapoli (Via San Biagio Dei Librai, 83): Dieses Restaurant liegt mittendrin im historischen Zentrum und hat einen vergleichsweise großen Außenbereich. Auch hier war das Essen super lecker, weshalb wir es euch gerne weiterempfehlen!

Insgesamt empfiehlt sich in Neapel, vor allem in der Hauptreisezeit, schon vorab nach Restaurants zu suchen und einen Tisch zu reservieren. Viele Restaurants sind eher klein und haben nur eine geringe Anzahl an Sitzplätzen, weshalb insbesondere bei den begehrten Spots oft mit Wartezeiten zu rechnen ist. Viele Restaurants bieten schon die Möglichkeit einer Online-Reservierung an, wodurch das recht unkompliziert funktioniert.

Nachtleben

Natürlich haben wir uns auch das Nachtleben in Neapel nicht entgehen lassen. Es ist ebenso lebendig und vielfältig wie die Stadt selbst. Die Viertel Chiaia und Vomero bieten schicke Bars und exklusive Clubs, in denen man bei einem Aperitivo oder einem Glas Wein den Abend beginnen kann. In der Altstadt hat uns besonders der Piazza Bellini gefallen.  Dort pulsiert das Leben bis in die frühen Morgenstunden, mit einer Mischung aus hippen Cafés, Bars und traditionellen Pizzerien. Ansonsten können wir euch auch noch den Pepi Vintage Room empfehlen, eine kleine Musikbar mit Außensitzplätzen in einer ruhigen Gasse. Feiern waren wir im Club Alter Ego, einem eher kleinen Club, wo überwiegend Chart/Electro/EDM-Musik läuft.

Fazit

Neapel war vielleicht nicht die schönste Stadt in der ich jemals war, dennoch hat mich der Charme der Stadt sehr überzeugt. Man hat gefühlt unendlich viele Ausflugsmöglichkeiten, das Essen war toll und auch das Nachtleben konnte überzeugen. Vor allem für einen Ausflug mit Freunden kann ich eine Reise nach Neapel und Umgebung sehr empfehlen und ich würde jederzeit wiederkommen! 🙂


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