Ende des Sommers 2024 sind wir 2 Wochen durch Montenegro gereist und haben uns unter anderem den Durmitor Nationalpark, Kotor und den Skadarsee angeschaut. Am Ende der Reise haben wir außerdem noch 2 Tage in Dubrovnik verbracht. Im nachfolgenden Beitrag berichten wir euch wie gewohnt von unserer Reise. Los geht’s!

Inhalt
Wissenswertes und Allgemeines
Montenegro, ein kleines Land an der Adriaküste, beeindruckt mit seiner Vielfalt an Landschaften, die auf kleinem Raum erlebt werden können. Die Küstenregion erstreckt sich über etwa 293 km und ist bekannt für ihre malerischen Strände und historischen Küstenstädte. Das Hinterland ist geprägt von hohen Gebirgszügen, tiefen Schluchten und klaren Seen, die sich ideal für zahlreiche Outdoor-Aktivitäten eignen. Von dieser Vielfalt wollten wir uns unbedingt selbst ein Bild machen und haben uns daher für eine 12-tägige Rundreise durch Montenegro entschieden.
Von Deutschland aus werden die zwei montenegrinischen Flughäfen in Tivat und der Hauptstadt Podgorica von mehreren Städten aus angeflogen. Da wir aber ohnehin überlegt hatten, unsere Montenegro-Rundreise mit einem Abstecher in Dubrovnik zu verbinden, sind wir von Berlin nach Dubrovnik geflogen. Dort angekommen haben wir am Flughafen unseren Mietwagen abgeholt, den wir vorab bei Last Minute über Billigermietwagen.de* gebucht hatten. Wichtig zu wissen ist, dass die Autovermieter in der Regel eine zusätzliche Gebühr für den Grenzübertritt erheben. Diese steht in den Mietbedingungen und je nach Veranstalter mussten wir ganz schön nach dieser Information suchen. Die Kosten für diese Gebühr variieren zum Teil sehr stark, wir haben Preise von 40 bis 170 Euro gesehen. Schaut da also besser vorab genau nach. Wir haben vor Ort noch 50 Euro zugezahlt und zusätzlich eine kleine Gebühr für eine Auslandspannenhilfe. Insgesamt sind wir damit aber immer noch günstiger gekommen, als hätten wir den Mietwagen in Montenegro angemietet.
Vom Flughafen bis zum kroatisch-montenegrinischen Grenzübergang sind es dann nur etwa 20 km, da Montenegro aber (noch) kein EU-Mitglied ist, werden hier Grenzkontrollen durchgeführt (Stand Januar 2025). Plant dafür auf jeden Fall ausreichend Zeit ein, da es hier häufig zu Staus kommt. Auf dem Hinweg hatten wir Glück und haben nur etwa 25 Minuten für den Grenzübertritt gebraucht, auf dem Rückweg allerdings um die 2 Stunden. Einen Reisepass benötigt man für die Einreise nicht, solange man weniger als dreißig Tage im Land bleiben möchte. Der normale Personalausweis ist also für die meisten Urlaubreisen ausreichend.
Den Euro hat Montenegro bereits seit 2002 als offizielle Währung eingeführt, aber ihr solltet euch darauf einstellen, dass hier überwiegend immer noch nach der Devise „Nur bares ist wahres“ gelebt wird, was heißt, dass wir nicht selten vor dem Problem standen, dass wir in Restaurants oder Unterkünften nicht mit Karte zahlen konnten. Was ebenfalls wichtig zu wissen ist, ist das aufgrund der fehlenden EU-Mitgliedschaft hier ebenfalls Roaming-Gebühren für die Telefonnutzung anfallen. Wir haben darauf verzichtet, uns eine extra SIM-Karte für die zwei Wochen zu kaufen, und kamen damit eigentlich auch gut zurecht. Für die Navigation mit dem Auto haben wir uns vorab Offline-Karten bei Google Maps runtergeladen, was problemlos funktioniert hat. Ansonsten gab es in jeder Unterkunft und auch in fast jedem Restaurant oder Café kostenloses WLAN, sodass auch hier keine zusätzlichen Kosten angefallen sind. Wer für einen längeren Zeitraum da ist oder auf die mobile Erreichbarkeit angewiesen ist, sollte sich am besten im Voraus schon informieren, wo man eine SIM-Karte erwerben kann.
Wenn ihr mehr darüber wissen möchtet wie wir unsere Reisen planen und welche Plattformen wir dabei nutzen, schaut auf unserer Seite Reiseplanung vorbei.
Bucht von Kotor
Gestartet haben wir unsere Rundreise an der Bucht von Kotor. Die Bucht von Kotor, oft als „südlichster Fjord Europas“ bezeichnet, gehört zu den beeindruckendsten Naturwundern Montenegros. Umgeben von steilen Bergen und gesäumt von charmanten, historischen Städtchen bietet die Bucht eine einzigartige Mischung aus spektakulärer Natur und reicher Geschichte.
Risan
Unsere erste Unterkunft Apartments Gabela* lag in dem kleinen Ort Risan, der etwa 20 Minuten mit dem Auto von Kotor entfernt ist. Die Unterkunft hat uns insgesamt gut gefallen, vor allem der Pool war bei Temperaturen von über 30 Grad ein großer Pluspunkt. Ansonsten war unser Apartment sauber und schön eingerichtet. In Risan selbst gibt es nur einen kleinen Supermarkt, eine Bäckerei und ein paar Restaurants. Die Restaurants an der Promenade bieten alle einen tollen Blick auf die Bucht. Wir können hier besonders das Restaurant Ponta empfehlen. Wir fanden, dass Risan ein guter Ausgangspunkt für alle möglichen Unternehmungen war, die wir geplant hatten und auch sehr ruhig und wenig touristisch war.

Kotor
Eines unserer ersten Ausflugsziele war Kotor. Die Stadt Kotor, die namensgebend für die Bucht ist und zudem ein UNESCO-Weltkulturerbe, begeistert jährliche viele Besucher mit ihrer gut erhaltenen mittelalterlichen Architektur, den engen Gassen und einer imposanten Stadtmauer, die bis auf die umliegenden Berghänge führt. Zugegebenermaßen ist Kotor alles andere als ein Geheimtipp und in der Hauptsaison ist die überschaubare Altstadt oftmals von (Kreuzfahrt-)Touristen überlaufen. Wir sind extra erst gegen Nachmittag nach Kotor gefahren, um dem Hauptansturm etwas zu entgehen, was auch recht gut funktioniert hat. Geparkt haben wir auf dem Parkplatz Benevo, der auch der größte und bekannteste öffentliche Parkplatz in Kotor ist. Gegen Abend wurde es in der Stadt immer leerer, sodass wir weitestgehend entspannt durch die Gassen schlendern konnten. Für die kulinarische Versorgung können wir euch das Restaurant Ombra empfehlen. Dieses liegt an einem ruhigen Platz in der Altstadt von Kotor und bietet einige vegetarische und auch vegane Optionen an, die sonst eher rar sind. Alles was wir probiert haben (griechischer Salat, schwarzes Risotto mit Tintenfisch und Pasta), war sehr lecker!



Zudem haben wir auch den Aufstieg zur Festung von Kotor gemacht, wo einer der bekanntestes Fotospots der Region ist. Für den Aufstieg gibt es zwei Möglichkeiten: Die offizielle, kostenpflichtige Route über Treppen, beginnend in der Altstadt von Kotor (hier wird eine Gebühr von 15 Euro pro Person verlangt) oder die kostenfreie, aber nicht ganz ungefährliche Route über einen Wanderweg. Wir haben uns für die zweitere Option entschieden 😉. Da es tagsüber immer sehr warm wurde, entschieden wir uns, den Aufstieg direkt früh morgens zu machen. Um 8:30 Uhr war das Parken auf dem großen öffentlichen Parkplatz noch problemlos möglich, und der Wanderweg lag noch größtenteils im Schatten. Wir haben eine knappe Stunde bis nach oben gebraucht, haben allerdings aber auch immer mal Trinkpausen und Fotostopps eingelegt. Wer keine Pausen macht, fit ist und/oder zügig läuft, schafft es auch schneller. Festes Schuhwerk ist definitiv empfehlenswert, da der Weg steinig und stellenweise auch recht steil ist. Die größte Herausforderung und auch der heikelste Teil der Tour ist der Zugang zum Aussichtspunkt: Über ein kleines Fenster in der Festungsmauer gelangten man in die Festungsanlage – eine Passage, die am besten zu zweit gemeistert werden sollte, da kleinere Personen (wie Lisa zum Beispiel 😉) die Höhe von etwa 1,5 Metern allein nur schwer überwinden können. Wir empfehlen euch, vorab am besten die Google Rezensionen der Festung zu checken, dort berichten Nutzer meistens tagesaktuell, ob bzw. wie der Durchgang passierbar ist. Der Aufstieg über den Wanderweg lohnt sich für den Ausblick auf dem Weg nach oben aber auch allemal. Auf dem Rückweg solltet ihr besser auch den gleichen Weg zurück nehmen, da auf der anderen Route hinab noch einmal Tickets kontrolliert werden könnten.


Von Kotor aus haben wir auch noch eine Bootstour* durch die Bucht gemacht, die wir über GetYourGuide* gebucht haben. Die Organisation war super, der Treffpunkt war leicht zu finden und unser Skipper war sehr sympathisch und nett. Die Tour führte uns zu den beiden Inseln Sveti Đorđe (Sankt-Georgs-Insel) und Gospa od Škrpjela. Bei Sveti Đorđe handelt es sich um eine natürliche Insel mit einem Benediktinerkloster und einem Friedhof. An der Insel Gospa od Škrpjela (übersetzt soviel wie: Unsere Liebe Frau von den Felsen) war unser erster Halt mit kurzem Aufenthalt. Die Insel wurde künstlich angelegt und auf ihr befindet sich eine katholische Kirche mit einem Museum. Der Ausblick von der Insel auf die Bucht war wirklich überragend! Weitere Stopps der Tour waren ein alter U-Boot-Bunker aus der Zeit des zweiten Weltkriegs und die Insel Mamula, auf der sich einst ein Gefängnis befand, welches mittlerweile zu einem 5-Sterne-Hotel umgebaut wurde. Der letzte Halt an der Blue Cave war für uns eher enttäuschend: Sie war überlaufen von Touristenbooten und wirkte insgesamt wenig spektakulär. Im Nachhinein hätten wir uns eher für eine gemütlichere Tour zu den Inseln entschieden, da wir die Fahrt mit dem Schnellboot etwas anstrengend fanden und die weiteren Tourstopps aus unserer Sicht auch keine Must-See’s waren.

Perast
Ein weiteres Ziel war Perast, ein charmantes, kleines Städtchen mit venezianischem Flair. Allerdings stellte das Parken eine große Herausforderung dar: Die meisten Parkplätze sind für Besucher der vorgelagerten Inseln, Sveti Đorđe und Gospa od Škrpjela, reserviert. Die restlichen Parkmöglichkeiten sind sehr begrenzt und kosten 8 Euro pro Tag (Stand September 2024), egal wie lange man plant, vor Ort zu verweilen. Perast selbst ist sehr überschaubar, sodass man innerhalb von ein bis zwei Stunden so ziemlich alles gesehen hat. Dennoch ist Perast sehr sehenswert, vor allem gegen Abend, wenn es ruhiger wird und weniger überlaufen ist. Zum Sonnenuntergang war das Flanieren an der Promenade besonders schön.



Bijela
Auf dem Rückweg unserer Reise haben wir noch zwei weitere Tage an der Bucht von Kotor verbracht, genauer gesagt in Bijela. Dieser kleine Ort ist in der Nähe von Herceg Novi ist im Vergleich zu Risan deutlich touristischer. An der Promenade gibt es ein paar größere Hotels mit privaten Standabschnitten. Zudem gab es auch ein paar Restaurants und paar kleinere Supermärkte. Wir sind mit diesem Örtchen nicht so richtig warm geworden, vermutlich weil wir vorher schon all die schöneren Gegenden der Bucht von Kotor gesehen haben. Mit unserer Unterkunft (Stylish Mini-House with Garden and Beach) waren ebenfalls nicht ganz so zufrieden, da wir das Apartment vor allem in der Annahme gebucht hatten, dass dieses über einen privaten Meerzugang verfügt (wie in der Beschreibung auf Booking angegeben). Erst nach mehrmaligen Nachfragen haben wir erfahren, dass dem Host eines der Hotels an der Promenade gehört und die Bilder auf Booking zu diesem Hotelstrand gehörten. Diesen hätte man wohl mit nutzen können, die Info erhielten wir aber (leider) zu spät.
Baden an der Bucht von Kotor
Was das Baden an der Bucht von Kotor insgesamt anbelangt, dürft ihr euch nicht auf feine, weiße Sandstrände einstellen 😉. Der überwiegende Teil der Promenaden in den Küstenorten ist betoniert, und kleinere, freie Abschnitte werden insbesondere von den Montenegrinern als Badestellen genutzt. Diese sind aber häufig schon ab den Morgenstunden belegt und waren aus unserer Sicht auch nicht sonderlich einladend. Klassische Strandabschnitte sind zumeist sehr rar und gleichzeitig auch ziemlich klein. Wer also gerne entspannt baden möchte, sollte eher einen Beachclub besuchen. Wir waren in zwei unterschiedlichen Beach Clubs, die wir beide empfehlen können. Der Beachclub Bajova Kula bietet eine entspannte Atmosphäre mit herrlichem Blick auf die Bucht. Für zwei Liegen mit Sonnenschirm haben wir 40 Euro bezahlt. Dank eines glücklichen Zufalls konnten wir vormittags noch eine der wenigen nicht reservierten Liegen ergattern. Das Restaurant vor Ort bietet Getränke zu moderaten Preisen und macht den Aufenthalt noch angenehmer.


Im Beach Club Castaña haben wir Anfang September für zwei Sonnenliegen mit Schirm nur noch 20 Euro gezahlt, da der Club nur noch wenige Tage bis zum Ende der Saison geöffnet hatte. Getränke und Speisen waren ebenfalls preislich angemessen, und die Anlage überzeugte mit Sauberkeit, Duschen und einem Umkleidebereich. Einziger Kritikpunkt: Mittags wurde die Musik recht laut, was den Entspannungsfaktor etwas minderte. Generell empfiehlt es sich in der Hauptsaison, vorab online oder telefonisch Liegen zu reservieren, da man sonst vermutlich nur mit viel Glück noch freie Liegen bekommt.

Skadarsee
Unsere Reise führte uns dann weiter von Risan nach Virpazar, dem Tor zum Skadarsee, wo wir drei wundervolle Tage verbracht haben.
Sveti Stefan
Auf dem Weg dahin haben wir aber noch einen kleinen Abstecher zum Aussichtspunkt Sveti Stefan gemacht. Von hier aus hat man einen spektakulären Blick auf die ikonische kleine Insel, die über einen schmalen Damm mit dem Festland verbunden ist. Die Insel, heute ein Luxusresort, war einst ein Fischerort, der heute nur noch durch Gäste des Resorts betreten werden kann. Wenn ihr noch etwas mehr Zeit habt und noch einen kleinen Umweg von 15 Minuten in Kauf nehmen wollt, können wir euch auch noch die Kirche St. Stava empfehlen. Diese liegt hochgelegen auf einem Berg und von dort aus hat man wirklichen einen herausragenden Blick auf Sveti Stefan und die umliegende Küste.

Virpazar
Nun aber wieder zum Wesentlichen: Der Skadarsee, der größte Süßwassersee des Balkans, liegt an der Grenze zwischen Montenegro und Albanien, wobei etwa zwei Drittel des Sees zu Montenegro gehören. Als Teil eines Nationalparks ist der See ein Paradies für Naturliebhaber und ist vor allem bekannt für seine beeindruckende Artenvielfalt – hier leben Pelikane, Reiher und über 270 weitere Vogelarten.
Schon unsere Unterkunft, das Lake Valley*, fühlte sich wie ein kleines Paradies an: Zur Unterkunft gehören fünf kleine Steinhäuser, die funktional und schön eigerichtet sind, aber das Highlight war definitiv der Pool mit Blick auf die umliegenden Hügel und Berge. Die Gastgeber waren unglaublich herzlich und stets zur Stelle, wenn man etwas brauchte – wir haben uns vom ersten Moment an willkommen gefühlt. Zusätzlich bietet die Unterkunft die Möglichkeit an, Speisen, die im Haupthaus zubereitet werden oder Getränke (auch Wein aus eigener Herstellung) zu bestellen. Diese kann man z.B. auf der Außenterrasse mit Sitzbereich zu sich nehmen. Wir haben uns zum Frühstück für selbstgemachte Priganice (montenegrinische Krapfen), French Toast und ein Omelett entschieden – alles frisch und sehr lecker. Genauso empfehlenswert ist aber auch ein Gläschen des hauseigenen Weins am Pool um den Tag ausklingen zu lassen 😊.

Ein weiteres Highlights war definitiv die Kajak-Tour auf dem Skadarsee. Wir hatten unser Kajak für drei Stunden über GetYourGuide* bei Kingfisher* gebucht (für insgesamt 30 Euro) und waren damit sehr zufrieden. Der Stand ist direkt am Hafen von Virpazar, wo sich alle gängigen Touranbieter befinden. Von den Mitarbeiter*innen vor Ort erhält man dann nützliche Infos zu sehenswerten Punkten und Routenvorschlägen, eine zugehörige Karte, sowie das nötige Equipment. Die Buchung war super unkompliziert und wir konnten das Kajak sogar ohne Aufpreis eine Stunde länger nutzen. Auf unserer Tour haben konnten wir allerhand unterschiedliche Vogelarten sichten (u.a. auch einen Pelikan) und die beeindruckende Landschaft genossen. Wir haben auch eine Pause beim Restaurant Pelinovo gemacht, wo man sich mit Getränken oder Essen stärken kann. Unser Tipp: Drei Stunden sollte man aus unserer Sicht mindestens einplanen. Das Paddeln kann mit der Zeit schon anstrengend werden, daher sollte man auch unbedingt Zeit für Pausen einplanen. Zudem dauert es auch eine Weile, bis man richtig bis raus auf den See gelangt ist. Am besten nehmt ihr euch Badesachen und ausreichend Getränke, Snacks und Sonnencreme mit.



Am dritten Tag wollten wir den Zauber des Sees noch einmal aus einer anderen Perspektive erleben und starteten schon frühmorgens zu einer Bootsfahrt mit Boat Old Bridge, die wir unkompliziert per WhatsApp gebucht hatten. Neben uns ist nur noch ein weiteres Pärchen mitgefahren und somit war der Preis von nur 50 Euro für zwei Personen ein echtes Schnäppchen im Vergleich zu anderen Anbietern, die häufig 85 Euro oder mehr verlangten. Während der zweistündigen Fahrt über den See genossen wir nicht nur die Ruhe und Schönheit der Landschaft, sondern wurden auch mit Snacks, Getränken und interessanten Informationen und Geschichten unserer sehr lieben Tourguide versorgt.

Panoramastraße zum Aussichtspunkt Pavlova Strana
Was ihr am Skadarsee ebenfalls unbedingt machen solltet, ist eine Fahrt entlang der Panoramaroute von Virpazar aus in Richtung Norden. Einer der bekanntesten Stopps auf der Route ist der Aussichtpunkt Pavlova Strana. Von hier aus bietet sich ein spektakulärer Blick auf die Schleifen des Flusses Rijeka Crnojevića, der sich malerisch durch die Landschaft windet. Vom Parkplatz vor dem Restaurant Konoba Ceklin führt ein paar hundert Meter weiter eine schmale Straße nach oben, über die ihr zu den höher gelegenen Aussichtspunkten kommt, von wo die Aussicht nochmal etwas beeindruckender ist. Wir raten euch, dorthin lieber zu Fuß zu laufen, da die Straße sonst eher nur etwas für sehr geübte Autofahrer ist. Auf dem Weg zum Aussichtspunkt kommt ihr beispielsweise auch noch an dem malerischen Dörfchen Rijeka Crnojevića vorbei, welches bekannt für seine alte Steinbrücke ist. Hier kann man hervorragend spazieren gehen oder auch ein Kajak mieten, um die umliegenden Gewässer zu erkunden. Ebenfalls empfehlenswert ist ein Stopp am Café Macalov Brijeg. Die kleine Holzhütte liegt direkt an der Straße und bietet wirklich einen atemberaubenden Blick in die Ferne. Als wir da waren, bediente uns ein sehr alter, freundlicher Mann und bot unter anderem selbstgemachte Leckereien und Getränke (z.B. Cranberrysaft) an. Zudem konnte Lisa sich über zwei liebe, streichelfreudige Kätzchen freuen. Die Pause hat sich also in jedem Falle gelohnt! 😊

Durmitor-Nationalpark
Vom Skadarsee auf führte uns unsere Reise weiter zum beeindruckenden Durmitor-Nationalpark, einem UNESCO-Weltnaturerbe im Norden Montenegros. Mit einer Fläche von etwa 390 km2 bietet der Nationalpark allerhand Optionen für Aktivitäten und ist ein Highlight für alle Outdoor-Fans. Nach den Durchaus heißen Tagen in der Bucht von Kotor und dem Skadarsee waren wir in freudiger Erwartung einer kleinen „Abkühlung“ im Nationalpark. Aufgrund der Höhenlage ist es hier nämlich meist um die 10 Grad kühler als im Rest des Landes. Wir hatten daher im September um die 20 Grad, also eigentlich perfekte Wander- und Ausflugstemperaturen.
Žabljak
Für unseren Aufenthalt wählten wir die Unterkunft Prima Vista* nahe Žabljak, genauer gesagt Savin Kuk, was im Winter auch eines der bekanntesten Skigebiete Montenegros ist. Die Gastgeber überraschten uns bei der Ankunft mit einer liebevoll angerichteten Essensplatte, einer Flasche Wein und frischen Blumen und zur Abreise gab es sogar noch selbstgemachte, gefüllte Priganice – so viel Gastfreundschaft haben wir vorher selten erlebt. Das Haus hatte einen tollen Ausblick auf die umliegende Umgebung des Nationalparks, war sehr gut ausgestattet und wir haben uns einfach super wohl gefühlt. Die Lage der Unterkunft war sehr idyllisch und ruhig, nur gelegentlich haben wir Besuch von freilaufenden Kühen, Schafen oder Hunden aus der Nachbarschaft bekommen 😉.



Žabljak und die umliegende Umgebung ist ein guter Ausgangspunkt für alle möglichen Aktivitäten, da es so ziemlich im Zentrum des Nationalparks liegt. Von unserer Unterkunft aus waren wir innerhalb weniger Minuten in Žabljak, konnten aber auch direkt zu Fuß unterschiedliche Wander- bzw. Spazierrouten starten.
Schwarzer See (Crno Jezero)
Unser erster Ausflug im Nationalpark führte uns zum Schwarzen See (Crno Jezero), einem der bekanntesten Ausflugsziele im Nationalpark. Der Eintritt in den Park kostet pro Tag 5 Euro pro Person. Unsere Wanderung – eine Komoot-Tour mit etwa 16 Kilometern – dauerte inklusive Pausen rund 4,5 Stunden. Die einfache Umrundung des Sees schafft man auch in kürzer Zeit. Der Rundweg um den See ist überwiegend leicht begehbar, nur an wenigen Stellen etwas anspruchsvoller. Festes Schuhwerk ist aber in jedem Falle ratsam. Der See beeindruckt durch seine tiefblaue Farbe und die malerische Lage und ist nicht ohne Grund ein Highlight der Region – ich denke, da sprechen die Bilder aber wieder einmal für sich 😊.




Ćurevac
Am nächsten Tag stand die Ćurevac-Wanderung auf dem Programm. Vom öffentlichen Parkplatz aus (an dem man auch wieder die Nationalpark-Gebühr zahlen muss) dauert der Aufstieg bis zum Berggipfel etwa 30 Minuten. Der Weg ist relativ steil, aber mit festem Schuhwerk gut machbar. Als Belohnung erhält man einen spektakulären Blick über den Nationalpark bis zur Tara-Schlucht, die als Europas tiefste Schlucht gilt. Wir haben unsere Wanderung anschließend noch erweitert und sind einer weiteren Komoot-Route gefolgt. Zurück am Parkplatz konnten wir in einer kleinen Imbisshütte preiswert lokale Spezialitäten genießen – besonders die Priganice mit Käse für 4 Euro können wir euch sehr empfehlen.



Sedlo-Pass
Am Abend haben wir noch den Teufelssee (Vražje Jezero) angeschaut, der landschaftlich reizvoll, aber kein absolutes Must-See ist. Viel spektakulärer war hingegen die Weiterfahrt über den Sedlo-Pass. Die Fahrt über den Pass war für uns ein absolutes Highlight – die Serpentinen schlängeln sich hier durch schroffe Felslandschaften und bieten beeindruckende Ausblicke auf die umliegenden Gipfel. Der Pass ist auch ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen zu den höchsten Gipfeln des Nationalparks, unter anderem auf den Bobotov Kuk, dem höchsten Berg Montenegros. Entlang der Straße gibt es immer wieder Parkmöglichkeiten, um Fotos zu machen oder einfach die Stille der Natur zu genießen. Allerdings sollte man sich auf wechselhaftes Wetter einstellen – warme Kleidung ist auch an sonnigen Tagen ein Muss, da es durch die Höhenlage oft windig und kühl ist. Als wir am Abend den Sonnenuntergang anschauen wollten, waren es nur noch ca. 14 Grad, die sich durch den Wind jedoch noch kälter anfühlten – falls ihr also Ähnliches vorhabt, solltet ihr euch besser warm anziehen 😉.




Piva Stausee (Pivsko jezero)
Auf dem Rückweg unserer Reise haben wir uns entschieden, die etwas längere Panorama-Route zurück zur Bucht von Kotor zu nehmen, die über den Sedlo-Pass bis hin zum Piva Stausee (Pivsko jezero) führt. Der Piva-Stausee ist der größte seiner Art in Montenegro und liegt inmitten von steilen Klippen und grünen Bergen. Für mehr als eine kurze Pause am Aussichtspunkt hat es bei uns leider nicht gereicht, aber auch hier sind Bootsfahrten, Kajaktouren, sowie Angeln beliebte Aktivitäten. Entlang der Ufer verlaufen Wanderwege, die atemberaubende Ausblicke auf den See und die umliegenden Berge bieten. Für Abenteuerlustige empfiehlt sich auch eine Tour in den nahegelegenen Piva-Canyon, dessen wilde Schluchten und unberührte Natur ein weiteres Highlight Montenegros sein sollen.


Insgesamt empfehlen wir euch für den Aufenthalt im Durmitor-Nationalpark mindestens drei Tage einzuplanen. Wir wären selbst gern auch noch länger geblieben und hätten gerne noch weitere Ausflüge und Wanderungen gemacht.
Fazit
Wir waren wirklich sehr positiv überrascht von der Vielfältigkeit und Schönheit der Landschaft in Montenegro. Alle Stationen unserer Reise waren auf ihre Art anders und dennoch super sehenswert und beeindruckend. Obwohl Montenegro wohl eher kein Geheimtipp mehr ist, hatten wir das Gefühl, dass die Natur an vielen Stellen noch vergleichsweise unberührt ist und vor allem die Regionen am Skadarsee und dem Durmitor-Nationalpark noch nicht von Touristen überlaufen waren.
Da wir uns vorab schon viel über Montenegro und unsere mögliche Reiseroute informiert haben, haben wir sehr touristische Orte wie Budva oder Bar bewusst ausgelassen. Als wir auf dem Weg von Kotor in Richtung Sveti Stefan kurz durch Budva gefahren sind, haben wir auch schnell gemerkt, dass das genau die richtige Entscheidung war. Diese Küstenabschnitte werden mit Hotelbunkern nur so zugepflastert und locken vor allem osteuropäische Partytouristen an. Wer also genau wie wir eher Ruhe und Natur sucht, sollte diese Orte lieber meiden. Weiterhin waren wir keine großen Fans der Tatsache, dass überall noch sehr viel Wert auf Barzahlung gelegt wurde (z.B. auch bei der Bezahlung der Unterkünfte). Kulinarisch hat uns Montenegro leider auch nicht sonderlich überzeugt, da es sehr häufig die gleichen Gerichte in gleicher Ausführung auf der Speisekarte (Pizza, Pasta, Risotto und Fleisch bzw. Fisch mit Beilage) gab und diese zumeist auch eher einfach gehalten wurden. Ansonsten können wir euch eine Reise nach Montenegro aber auf jeden Fall empfehlen, vor allem, wenn ihr Naturliebhaber wie wir seid!
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