Nachdem wir von Einigen aus unserem Freundes- und Bekanntenkreis schon viel Positives über die Algarve gehört haben und Lisa schon unzählige Instagram-Posts mit Algarve-Highlights gespeichert hatte, haben wir beschlossen, uns selbst mal ein Bild von dieser wunderschönen Region im Süden Portugals zu machen. Unsere 8-tägige Reise Anfang August 2021 führte uns von Lagos über die Region um Quarteira bis nach Faro.

Inhalt
Reisebeginn und Wissenswertes
Die Algarve liegt ganz im Süden Portugals an der Atlantikküste und umfasst eine Fläche von etwa 5.000 km². Die Region ist geprägt durch ganzjährig mildes Klima, wenig Regen und viele Sonnenstunden. Ab Mai steigen die Durchschnittstemperaturen auf 20°C, in den Hochsommermonaten Juli und August erreichen die Temperaturen auch mal 30°C. Durch den Einfluss des Atlantiks bleibt es aber selbst in diesen Monaten vergleichsweise angenehm und durch die leichte Brise an der Küste fühlt es sich immer noch etwas kühler an als es ist. Am ersten Tag ging es für uns von der Mietwagenstation am Flughafen von Faro direkt nach Lagos. Für diese Strecke werden einem von Google Maps zwei Routen vorgeschlagen. Bei der kürzeren Strecke (ca. 1h) nutzt ihr die A22. Für die Nutzung der Autobahn müsst ihr in Portugal allerdings Maut bezahlen. Dafür gibt es 2 Möglichkeiten. Zum einen kann mit einer im Auto installierten elektronischen Via-Verde-Box bezahlt werden, zum anderen kann man sein Kennzeichen bei einem Mautzahlsystem registrieren. Die Strecke von Faro nach Lagos kostet ca. 2,80 €. Wir hatten uns für die etwas längere, aber gebührenfreie Route (ca. 1,5h) entschieden und so auch noch etwas mehr von der Strecke und der umliegenden Natur gesehen.
Wenn ihr mehr darüber wissen möchtet wie wir unsere Reisen planen und welche Plattformen wir dabei nutzen, schaut auf unserer Seite Reiseplanung vorbei.
Lagos
In Lagos angekommen, haben wir in der Villa Boho Lagos* übernachtet, welche damals gerade erst neu eröffnet hatte. Wie es der Name schon erahnen lässt, ist diese Unterkunft eine Stadtvilla, die super modern, hell und gemütlich im Boho-Stil eingerichtet ist. Auf mehreren Etagen gibt es Balkone und Gemeinschafträume, sowie eine riesige, super ausgestattete Küche und zwei große Wohnzimmer mit Loungeecken und großen Esstischen. Im Outdoorbereich gibt es einen großen Pool mit mehreren Liegen und Sonnenschirmen, auf denen es sich sehr gut aushalten lässt. Ich denke, die Bilder der Unterkunft sprechen hier für sich 😊. Geführt wird die Unterkunft von 3 Hosts, die alle super nett und hilfsbereit waren. Insgesamt hatten wir dort echt eine super Zeit und empfehlen euch die Unterkunft zu 100% weiter!


Bis in die Altstadt von Lagos waren es etwa 20 Minuten zu Fuß. Dort gibt es zahlreiche Restaurants und Bars. Lagos an sich ist eine hübsche, kleine Hafenstadt mit vielen historischen Gebäuden. Viel imposanter als die Stadt selbst sind aber die Strände und Buchten rundum Lagos. Das wohl bekannteste Highlight ist die Ponta da Piedade, eine etwa 3 km südlich von Lagos gelegene Spitze einer steilen Landzunge, von der man weit über den Atlantik blicken kann. Hier gibt es mehrere hölzerne Wanderwege, auf denen man die Gegend sehr gut erkunden kann und ab und an einen wunderschönen Ausblick auf das Meer und die Klippen hat. Von Lagos aus starten auch zahlreiche Bootstouren zum Kap Ponta da Piedade. Auch wir haben uns für eine dieser Touren entschieden und sind vom Hafen in Lagos in Richtung des Kaps gestartet. An Bord waren neben abenteuerlustigen Touris auch mehrere Kajaks, sodass wir uns nach Ankunft in der Zielbucht direkt ins kalte Nass stürzen konnten. Mit den Guides voraus ging es dann vorbei an skurilen Felsformationen, sowie kleinen und großen Höhlen und Grotten. Uns hat die etwa 2,5-stündige Tour riesen Spaß gemacht und sie war ihren Preis auf jeden Fall Wert (wir haben um die 35 Euro p.P. gezahlt). Neben Kajaktouren gibt es auch noch viele weitere Angebote wie Stand-up-Paddling, Bootstouren oder Schnorcheln. Im Stadtgebiet von Lagos gibt es auch wunderschöne Strände, wie den Praio dos Estudantes oder den Praia do Pinhao. In der Hochsaison muss man aber leider damit rechnen, dass diese Strände komplett überfüllt sind.



Region Quarteira
An Tag 4 unserer Reise ging es für uns in die Region um Quarteira. Genauer gesagt haben wir im Casa do Alto* in Vale Judeu gewohnt. Das Casa, mit seinen süßen und gemütlichen Zimmern, dem wunderschönen Pool und Garten und seinen zwei sehr sehr netten Hosts, war eines unserer Highlights in der Algarve. Es ist ruhig und etwas abseits gelegen, daher empfehlen wir euch die Unterkunft nur wenn ihr einen Mietwagen habt. Für uns war die Lage optimal, da wir von hier viele nahegelegene Orte besucht haben.



Am ersten Abend wollten wir in die nächstgelegene Stadt Vilamoura fahren um etwas zu essen. Leider wussten wir nicht, dass Vilamoura ein Touristenort der „High Society“ ist. Neben den vielen Golf Resorts der Stadt, gibt es einen Jachthafen, an dem man in viel zu teuren Restaurants essen kann. Uns persönlich haben der Ort und das Flair dort nicht gefallen, weshalb wir definitiv nicht noch einmal dort hinfahren würden.
Benagil Cave
Am nächsten Tag starteten wir sehr früh zu einer Kajaktour zum Benagil Cave. Die Höhle von Benagil ist etwa 100m vom gleichnamigen Strand (Praia do Benagil) entfernt. Um zu dieser Höhle zu gelangen, gibt es verschiedene Wege. Zum einen werden verschiedene Bootstouren angeboten. Boote dürfen jedoch eigentlich nur mit großem Abstand an die Höhle heranfahren. Daran halten sich die meisten Veranstalter, zum Unmut der Einheimischen, jedoch nicht. Wer sehr gut schwimmen kann, könnte es auch so vom Strand bis zur Höhle schaffen. Nachdem uns unsere erste Kajaktour jedoch schon viel Spaß bereitet hat, haben wir uns auch hier für diese Variante entschieden. Da die Höhle von Benagil eine der beliebtesten Attraktionen der Algarve ist und deshalb vor allem in der Hauptsaison meist schon ab dem Vormittag von Touristen überlaufen ist, haben wir eine Tour gebucht, die bereits 9 Uhr morgens startete. In der Hauptsaison ist es zudem ratsam, die Touren einige Tage im Voraus zu buchen. In den meisten Fällen geht dies unkompliziert online, bspw. über GetYourGuide*. Wir haben uns für den Veranstalter Secret Algarve entschieden und ca. 35 Euro pro Person gezahlt. Unsere Guides waren ziemlich gut drauf und tatsächlich waren so früh noch kaum Touris am Cave. Wir waren mit unserer Gruppe dort völlig allein. Einer der Guides war gebürtiger Hamburger, der seit einigen Jahren in der Algarve lebt. Er hat uns für den Rest des Tages viele nützliche Tipps gegeben. Beispielsweise waren wir auf seine Empfehlung hin mittags in der Taberna Algarvia 31 essen und es war wirklich das Beste was wir während unserer Reise gegessen haben. Die Taverne hat einen sehr authentischen und familiären Charme. Im Gastraum könnt ihr zuschauen wie eine ältere Dame das Essen frisch an einem großen Grill zubereitet und ab und an ein Ständchen singt. Außerdem ist das Essen dort verhältnismäßig günstig und einfach super lecker.


Praio do Barranquinho
Weiterhin hat uns der Guide für einen ruhigen Strandbesuch den Praio do Barranquinho empfohlen. Auch mit diesem Tipp hat er bei uns genau ins Schwarze getroffen. Der Strand war sehr schön und hauptsächlich von ein paar wenigen Einheimischen besucht, weshalb es zu unserer Reisezeit wohl noch ein kleiner Geheimtipp war. Dies könnte vielleicht aber auch daran gelegen haben, dass der Weg zum Strand durchaus etwas beschwerlich war. Man sollte also auf jeden Fall gut zu Fuß sein und muss sich auf eine kleine Wanderung einstellen. Wir haben unser Auto auf einem öffentlichen Parkplatz am Praia do Albandeira geparkt und sind von dort aus etwa 15 Minuten bis zum Strand gelaufen.


Olhão
Am nächsten Tag ging es für uns weiter in Richtung Faro. Auf dem Weg dahin machten wir noch einen Abstecher nach Olhão. Olhão ist ein kleines Fischerstädtchen, das ca. 15 Fahrminuten östlich von Faro gelegen ist. Mit seinen würfelförmigen alten Gebäuden in nordafrikanischem Baustil, die in dieser Region einzigartig sind, ist der Ort unserer Meinung nach sehr sehenswert. In Olhão dominiert, anders als in den meisten anderen Städten in der Algarve, nicht der Tourismus das Treiben der Stadt, sondern die Fischerei. Im östlichen Teil der langen Uferpromenade ist dies an dem riesigen Fischereihafen zu erkennen. Des Weiteren befindet sich auf dem mittleren Teil der Promenade ein großer Fischmarkt in einem roten Backsteingebäude, neben dem es außerdem auch zahlreiche Bars und Cafés gibt. Für die Erkundung von Olhão reichen aus unserer Sicht 4-5 Stunden vollkommen aus. Erweitert werden könnte der Aufenthalt durch einen Besuch im Nationalpark Ria Formosa, welcher direkt an Olhão angrenzt.



Faro
Unsere letzte Station der Reise war Faro, die Hauptstadt und zugleich größte Stadt der Algarve. Gewohnt haben wir hier in den damals frisch renovierten Suites Alianca*. Nach Aussage des Hosts sind diese in einem der ältesten Gebäude in Faro gelegen und alles wurde originalgetreu restauriert. Uns hat unser Zimmer insbesondere aufgrund der hohen Decken, großen Fenster und des Stucks sehr gefallen (Zweibettzimmer mit eigenem Bad). In den Bewertungen auf Booking.com liest man mittlerweile, dass die Räume sehr hellhörig sind und die zum Flur gelegenen Zimmer nachts oft durch das Flurlicht erleuchtet werden. In unserem Zimmer stellte dies aber kein Problem dar, da der Schlafbereich durch einen separaten Flur abgetrennt war.



Altstadt von Faro
Von unserer Unterkunft aus konnte man Faro sehr gut zu Fuß erkunden, insbesondere die historische Altstadt, welche man über den Torborgen Arco da Vila erreicht. Die Altstadt ist nicht besonders groß, daher kann man diese einfach ganz ohne Plan erkunden – so haben wir es auch gemacht. Lasst euch am besten einfach treiben und biegt mal in die ein oder andere kleine Gasse ab. Highlights der Altstadt sind z.B. die Igreja de Carmo (barocke Kirche), die Kathedrale von Faro oder die Knochenkapelle. Auch kulinarisch hat Faro einiges zu bieten. Viele der Restaurants und Bars locken Besucher mit ihren Dachterrassen. Vor allem bei einsetzendem Sonnenuntergang sind genau diese jedoch dementsprechend gut frequentiert. Wenn ihr also den Sonnenuntergang beobachten wollt, solltet ihr zeitig kommen oder am besten vorab reservieren. Ein Getränke-Tipp unsererseits: Probiert auf jeden Fall Sangria branca – die portugiesische, weiße Variante des spanischen Klassikers – super lecker! 😊 Wer eher der Bierliebhaber ist, der macht mit Super Bock absolut nichts falsch.



Ria Formosa & Ilha Deserta
Faro ist außerdem ein guter Startpunkt für diverse Ausflugsziele. Wie auch Olhao, grenzt Faro an den Nationalpark Ria Formosa. Dorthin werden bspw. verschiedene Bootstouren, aber auch Kajaktouren angeboten. Wir hatten uns für einen Ausflug zur Ilha Deserta entschieden. Mehrmals täglich werden Fahrten zur Insel angeboten, bei denen man zwischen einem Speedboat (etwa 15 Minuten Fahrtzeit für ca. 10 Euro p.P.) oder einer der Fähre (Fahrtzeit etwa 45 Minuten für ca. 5 Euro p.P.) wählen kann. Tickets bekommt man bspw. online über ilhadeserta.com oder bei den jeweiligen Anbietern vor Ort am Hafen von Faro. Die Ilha Deserta ist eine unbewohnte Insel auf welcher es nur ein einziges Restaurant gibt. Für einen Aufenthalt von mehreren Stunden empfehlen wir euch also auf jeden Fall Essen oder zumindest ein paar Snacks und ausreichend Getränke mitzunehmen. Da Sonnenliegen und Schirme nur begrenzt verfügbar sind und Schattenplätze auch sonst rar sind, solltet ihr auch Sonnenschutz dabei haben. Ansonsten kann man hier vor allem an dem etwa 10 km langen Strand entspannen oder zu Fuß die Insel und Natur erkunden.

Palast von Estoi
Einen weiteren Ausflug haben wir ins etwa 11 km von Faro entfernte Estoi gemacht. Dort kann man sich den prunkvollen, im Rokoko-Stil erbauten, Palast von Estoi (Palacio de Estoi) und die zugehörigen Schlossgärten anschauen. In dem Palast befindet sich heute ein Luxushotel mit zugehörigem Café, über das man einen kleinen Einblick in den Palast bekommen kann. Sonst gibt es in Estoi nicht allzu viel zu sehen, es ist aber ein hübscher, kleiner Ort, in welchem man nach dem Palastbesuch noch ein kühles Kaltgetränk oder eine kleine Stärkung zu sich nehmen kann.




Fazit
Alles in allem hat uns die Algarve wirklich sehr gut gefallen. Insbesondere die eindrucksvolle Landschaft, mit den zerklüfteten Küsten, hat uns begeistert. In den 9 Tagen konnten wir Einiges von der Region sehen, wären aber gut und gerne auch noch ein paar Tage länger geblieben. Einziger Wermutstropfen war die eingeschränkte Auswahl an vegetarischen Speisen für Lisa, da die Küche der Algarve zu großen Teilen aus Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten besteht.
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